Lincoln

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Im Jahre 1864 bemühte sich Abraham Lincoln, der sechzehnte Präsident der Vereinigten Staaten, um die Beendigung des blutigen Bürgerkrieges. Nebenbei lieferten sich die Regierungen eine Debatte um einen dreizehnten Verfassungszusatz, der Amerika für immer verändern und die schonungslose Sklaverei beenden sollte. Regisseur Steven Spielberg (Jurrasic Park) greift den Kern des Gesetzentwurfes für die Abschaffung der Sklaverei auf und nimmt dies zum Ansatz, um das Leben eines großen Mannes Amerikas in Szene zu setzen.Mit insgesamt zwölf Oscar-Nominierungen - u. a. für den Besten Regisseur, Bester Hauptdarsteller und Bester Nebendarsteller - könnte das biografische Drama Lincoln zum Abräumer des Jahres 2013 werden. Und dies zu Recht. Daniel Day-Lewis (There Will Be Blood) schlüpft mit einer beeindruckenden Maske in die Rolle des energischen Präsidenten, der es sich im 19. Jahrhundert zum Ziel gemacht hat, das Leben aller zu verbessern. Den gesamten Film über gelingt es dem Schauspieler, in seiner Rolle verhaftet zu bleiben und diese mit einer unausgesprochenen Souveränität zu verkörpern, die schlichtweg umwerfend erscheint. Und dies, obwohl die Figur keinesfalls als schillernde Persönlichkeit, sondern vielmehr als ruhiger Allerweltsmann erscheint.Sally Field (Mrs. Doubtfire) verkörpert die Ehefrau von Abraham Lincoln, die im Hintergrund die Fäden zieht und unter anderem gegen Tommy Lee John als Sklaveneigner Thaddeus Stevens ankämpft, während sie daheim am Tode des jüngsten Sohnes zu zerbrechen droht. Am Rande treten Gordon-Levitt und Gulliver McGrath als Lincolns Söhne in Erscheinung, die dem politischen Drama eine annähernd familiäre Atmosphäre entlocken können.Das grandiose Setting und die beeindruckenden Kostüme verschlagen den Zuschauer ins detailreich nachempfundene 19. Jahrhundert, in dem die Politik als Lebensinhalt gelehrt wird. Doch die Geschichte beschränkt sich fast ausschließlich auf die politische Entwicklung der Regierungszeit des Präsidenten. Hochgestochene und ausufernde Dialoge nehmen den Fokus der ansonsten recht trockenen und nüchternden Geschichte ein. Die finale Zählung der Stimmen im letzten Drittel des Films gestaltet sich zäh und weist viele Längen auf, in denen die Spannung auf den Nullpunkt heruntergefahren wird. Auch wenn die geschichtliche Zeitreise inszenatorisch überzeugen kann, fehlt es der Geschichte an gelegentlichen Auflockerungen. So erscheint der Film mit einer Länge von über 145 Minuten in seinem Gesamtwerk ermüdend. Darüber hinweg kann auch der mehrfache Perspektivwechsel zwischen Lincolns Privatleben, dem thematisierten Bürgerkrieg oder der Debatte um die Verabschiedung des neuen Gesetzes nicht viel ändern. Zudem fordert der Film dem Publikum gewisse Grundkenntnisse über das amerikanische System ab, um die politischen Umwälzungen deuten zu können. Fazit: Eine filmische Hommage an die amerikanische Geschichte und einen starken Präsidenten, der durch Daniel Day-Lewis zum neuen Leben erweckt wurde. Trocken, aber voll von Informationen und guten Vorsätzen, die sich nicht immer mit den Moralvorstellungen vereinen lassen.

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